Julius Leblanc Stewart
"Jagende Nymphen"
1898
Impressionen des nackten Affen und seiner infantilen Zivilisation auf ihrem Weg zu den Sternen (mit einem Umweg über die Apokalypse). Denn in 200 Jahren werden Menschen auf uns zurückblicken und feststellen, dass wir korrupte, heuchelnde, verlogene und geldgeile Trottel waren. Doch es gibt auch Negatives aus unserer Zeit zu berichten.
Man muss sich nur das dümmliche, kindische Fähnchengewitter neben dem Namen dieses Stümpers ansehen, um Gänsehaut zu kriegen, darüber, was wir in unserer persönlichen Behäbigkeit zugelassen haben.
Regiert zu werden von Speichelleckern, Spinnern und Steigbügelhaltern. Und für diese Unachtsamkeit, die nun schon mindestens 20 Jahre andauert, werden wir einen ungeheuerlichen Preis zahlen. Nicht nur wir, sondern auch die nächste Generation.
Bravo Deutschland. Gut gemacht. Der oft besungene Todestrieb der Deutschen wird wohl bald seine Erfüllung finden.
Ich verstehe nur nicht, weshalb ihr dann all diese Kinder in die Welt gesetzt habt, wenn euer einziges Interesse darin besteht, sie in schwarze Leichensäcke zu betten.
Porträt für einen Schönheitswettbewerb
Die Tänzerin Frauke Lauterbach
fotografiert von Hella Katz und Trude Toepfer
(Atelier Katz-Toepfer, 1929)
Es gibt eine tief sitzende deutsche Sehnsucht nach Gestapo 2.0. Diese Sehnsucht richtet sich heute nicht unbedingt nach einem neuen Nationalsozialismus und einer Führergestalt, sondern ist tief in den „Soft Power“-Strukturen eines Techno-Feudalismus angesiedelt, wo Hexenjagden, Sprachkontrolle, Paranoia, mediale Marginalisierung, partizipatorische Propaganda, kognitive Dissonanz und andere „orwellsche“ Machenschaften zu einem falschen Gefühl von Sicherheit beitragen. Und wenn es um Sicherheit und Schnäppchen geht, versteht der deutsche Piefke keinen Spaß. Leider wird es in der nahen deutschen Zukunft keines von beidem geben. Deswegen: Was heute als „Anti-Faschismus“ gilt, ist in Wirklichkeit Faschismus, mit einer Menge geschmacklosen Lippenstifts dran. Und was heute als „Faschismus“ angeschrien wird, steht vermutlich für ein ganzes Spektrum aus Haltungen und Ansichten, die sich in ihrer Ablehnung eines solchen Techno-Feudalismus ähneln. In dieser neuen deutschen Kälte ist Susann Witt-Stahl ein einsamer, wundervoller Leuchtturm, dessen Lichtkegel über einem braunen transatlantischen Ozean streift.
James Spader, Holly Hunter, Deborah Kara Unger,
Rosanna Arquette & Elias Koteas
"Crash"
(Regie: David Cronenberg, 1996)