2021-12-17

Warum ich Facebook und Twitter gelöscht habe

 


Weshalb ich Social Media für eine destruktive Monstrosität halte, die in einer klugen Gesellschaft niemals existieren dürfte

Social Media versteckt sich viel zu lange hinter den selben positiven Argumenten. Es bringe Menschen zusammen und helfe in Not, in dem durch das Medium Missstände öffentlich gemacht werden können. Und ich bin sicher, solche Begründungen kommen bei Mark Zuckerberg wie aus der Pistole geschossen, spricht jemand ihn darauf an. Und bis zu einem gewissen Grad mag dies richtig sein, am Ende ist es dennoch nur dröge Bauchpinselei. Denn die Funktionalität von Social Media, als ein "Instrument für das Gute", ist eine derartige Randerscheinung, dass mir dieses Argument geradezu grotesk erscheint.

Social Media ist eine Maschine, die den Fortschritt hemmt. Und Fortschritt ist immer dann besonders vonnöten, wenn sich eine Zivilisation dem Abgrund nähert und somit ihr geistiges Potential freisetzen muss, um einem Sturz zuvorzukommen. So wie jetzt und heute. Social Media ist ein Hemmschuh dieses Prozesses. Hier wird menschliche Dummheit ungefiltert auf die Welt losgelassen, was wiederum zur Folge hat, dass unglaubliche Ressourcen aus den Reihen der Intelligenzija beansprucht werden, um diese Dummheit zu erwidern. Unzählige Wissenschaftler, Vordenker und Gesellschaftskritiker werden in sinnentleerte Diskussionen verwickelt mit Menschen, die zwar wenig über den besprochenen Gegenstand nachgedacht haben, dafür aber ein riesiges Megaphon und ein vorlautes Maul besitzen. Viele der Geistiggereiften würden vermutlich zu gerne auf solche Begegnungen verzichten und sich lieber auf ihre Fachgebiete beschränken, doch in ihrem Verantwortungssinn fühlen sie sich berufen, in die Debatten (und es ist sichtlich großherzig das tollwütige Gebell als Debatten zu bezeichnen) einzugreifen. Es ist vermutlich ein Impuls, den sie nicht so leicht abstellen können, da die aufgestellten Behauptungen und Bezichtigungen häufig so hanebüchen und bizarr daherkommen, dass auch jene Leute, die eigentlich keine Zeit für diesen Unsinn haben, doch den Fehdehandschuh aufheben. Ein Fehler. Doch ein Fehler, der moralisch begründbar ist.

Früher beschränkte sich dieser Unsinn auf die etablierte Eckkneipe, wo es nach Zigaretten, Bier und Männerschweiß roch. Dort konnte ein entsprechender Dilettant angesoffen seine Parolen und Behauptungen hinausposaunen und erntete dafür entweder einen Applaus, oder ein gönnerhaftes Klopfen auf die Schulter. Hier, Aldder, trink noch einen. Doch heute können sich die Doofsten der Doofen miteinander vernetzen und erfahren etwas, das ihnen die letzten 5000 Jahre aus naheliegenden Gründen versagt haben: sie fühlen sich plötzlich stark und von Macht beseelt.

Platons Sorge bei der Demokratie war das Abgleiten in eine Diktatur des Pöbels. Dabei lässt sich der Pöbel stets leicht indentifizieren, zum Beispiel anhand der Rechtschreibung.


Ich kann die Faszination verstehen. Wer jemals einen schwachsinnigen Unsinn von sich gab und dafür ein begeistertes Echo erntete, wird auf dieses Gefühl nicht so schnell verzichten wollen. Es ist wie Männer, die einer Frau unter den Rock greifen und feststellen, dass sie dafür niemand bestrafen wird. Es ist nicht anzunehmen, dass solche Fehlgriffe ohne Wiederholung bleiben.

Meine Präsenz in den "sozialen Medien" war schon immer zum Scheitern verurteilt. Das hatte vor allem damit zu tun, dass ich es hasse, unreife Gedanken zu publizieren. Über Jahre hatte ich stets 5% von dem "gepostet", was ich zu schreiben angefangen habe. Mit anderen Worten, von 20 Kommentaren oder Reaktionen habe ich 19 inmitten des Schreibens wieder abgebrochen und gelöscht. Denn ich hatte nicht den Eindruck, den Gegenstand hinreichend durchdrungen zu haben.

Die restlichen 5% meiner Beiträge waren zumeist einsame Postings, die fast keine Reaktion bewirkt haben. Aber das ist in Social Media normal. Wenn menäutisch erkämpfte Gedanken dort gepostet werden, empfindet man sie schnell als unpenetrierbar. Und das gilt als langweilig und neunmalschlau, weil man sich daran nicht richtig abarbeiten kann, man kann sich nicht richtig darüber streiten und am allerwenigsten eignet es sich für die Austeilung von Beleidigungen.

Und ich schreibe dies nicht, um mich als besonders schlau zu präsentieren. Denn die Wirklichkeit ist doch viel problematischer. Ich bin lauer Durchschnitt und nicht so klug, wie ich es gerne wäre. Und gerade in diesem Maßstab müsste Social Media eine glänzende Stadt des Esprits und des brillianten Geistes sein. Ein Ort, an dem ich gefordert bin, überhaupt mit den anderen Schritt halten zu können. Die bloße Vorstellung, dass jemand wie ich durch die Korridore und Seitenstraßen von Facebook und Twitter wandern kann und dabei wie ein einsamer Samurai anmutet, mit dem sich niemand so richtig "streiten" will, ist ein desasteröser Siegeszug der menschlichen Dummheit und Durchschnittlichkeit. Jemand wie ich sollte im unteren Drittel der geistigen Leistungsfähigkeit auffallen.



Doch das ist nicht, wie Social Media funktioniert. Die treibende Idee ist, dass die Menschen unentwegt ihr Erbrochenes über den Monitor verschmieren, oder die dümmsten ihrer ohnehin nicht sehr gewieften Ergüsse auf die Tastatur masturbieren und dann so schnell wie möglich ENTER drücken. Um jenen schreibenden Individuen zuvorzukommen, die zufällig denselben idiotischen Gedanken hatten. Nachdenken ist OUT. Dummheit ist IN.

Wir leben im Zeitalter des Homo oeconomicus cretinus. Belohnt wird heutzutage nur debiles Verhalten. Läppisches Influencertum. Verhurtes Anpreisen von irrelevanten Produkten. Das Massieren von Google und Amazon mit SEO. Das ist der große Bonus des neoliberalen Verdummungsprojekts, das nun schon bald ein halbes Jahrhundert diese Zivilisation davon abhält, weiterzukommen. Dummheit ist nun ein bleierner Deckel, der am oberen Ende der Leiter den Weg versperrt. Außer du denkst, auf das Displays deines Handys zu onanieren ist Fortschritt. Kretin.

Das "ROFL-Emoticon" bei Facebook ist ein perfektes Beispiel dafür, dass wir in einem Zeitalter leben, dessen idealer Ausklang in dem Einsturz eines Asteroiden bestünde. Wo immer dieses Emoticon auftaucht, kannst du gewiss sein, dass massive Dummheit gerade am Werk war. Und ironisch ist dies auch, denn Facebook war sich 2017 nicht zu schade, Fotos der der 30.000 Jahre alten "Venus von Willendorf" als Pornographie einzustufen und zu sperren - weil eben Titten und so. Puh, gerade noch die Jugend gerettet.

Doch mit welcher alltäglichen Abscheulichkeit Menschen ihr ach so sarkastisches ROFL-Emoticon an den unpassendsten Stellen zum Einsatz bringen, ist ein geradezu unfehlbarer Indikator, dass hier die Dümmsten der Dummen unterwegs sind und dass die Plattform, auf der sie sich derartig profilieren, eine Kaderschmiede der menschlichen Stumpfsinnigkeit ist. Dort wo sie sich häufen, ist die Kult der Imbezilität am dichtesten festzustellen. Vorzugsweise unter Postings über das Quälen von Tieren, dem Niedergang der Natur und den Leidensschicksalen von Menschen, die nicht das Glück haben, einen Job zu haben, der so banal ist, dass man den halben Tag mit dem Handy in der Hand virtuelle Grimassen schneiden kann.
Geniestreich Marke Facebook - Stichwort Gish-Galopp-Argumentation


Den Nonsense-Charakter dieser Plattformen offenbart sich schnell im Spiegelbild klassischer logischer Trugschlüsse. Von dem geradezu bösartig instrumentalisierten "Non sequitur", über "Cum hoc ergo propter hoc", zu den obskuren Gesamtverhaftungen und

den falschen Äquivalenzen, und den unehrlichen Strohmannargumenten - es ist geradezu schwierig geworden, auch nur einen Kommentar dort zu finden, der nicht vor diesen logischen Fehlern strotzt. Oder - und das wiegt freilich viel mehr - in höchst perfider Manier diese Trugschlüsse absichtlich waffenfähig macht, gewahr dessen, dass es ohnehin keine Rolle spielt. Denn die Aufgabe war zu keinem Zeitpunkt eine andere, als sich unentwegt mit geistigen Fäkalien zu bewerfen und damit das eigene Profil zu schärfen.
Wie gut, dass Facebook nun frei von weiblichen Brüsten ist. Die Jugend ist sicher!


Nun mag es genügend Intelligenzbestien geben, die es sich leisten können, aus den daraus resultierenden virtuellen Straßenschlachten einen Lebensinhalt zu machen. Ich bewundere das. Es ist sicherlich eine Frage von Dickhäutigkeit und Gelassenheit, es an sich heranzulassen. Es ist eine Frage von Dickhäutigkeit und Gelassenheit, den von Dummköpfen herausgeschrienen Wirrwarr zu entwirren und damit einen Dienst an der faktischen Korrektheit zu leisten. Und ja, der Heinz-von-Foerster-Fan in mir meidet an dieser Stelle in voller Absicht das klebrige Wörtchen "Wahrheit".

Dickhäutigkeit und Gelassenheit, die Rüstungen gegen die Übermacht der Idioten. Ich habe beides nicht.

Wenn du dich vor diesem Mann verneigst, bist du zwangsläufig ein Idiot.


Deshalb ist Social Media eine außerordentlich toxische Umgebung für mich. Doch auch das, was Social Media repräsentiert, halte ich für verheerend und destruktiv. Und hierbei wird in der Zukunft ein Preis gezahlt. Mark my words. Zu oft wurde Social Media als eine "konkurenzlos demokratische Einrichtung" gepriesen. Der perfekte Begradiger von Klassenunterschieden. Das gerechte Medium, wo jeder eine Stimme hat und niemand zum Verstummen gebracht wird.
Pseudo-satirischer Bad-Photoshop-Nonsense. Doch für den postfaktischen Pöbel ausreichend.


Lassen wir mal das Detail beiseite, dass in den letzten Jahren sehr wohl Leute zum Verstummen gebracht wurden, wenn ihre Ansichten nicht mit dem Establishment im Einklang waren. Lassen wir mal das Detail beseite, dass Social-Media-Plattformen privatwirtschaftliche Unternehmen sind, die zwar Strukturen fördern, die globaler Natur sind, aber am Ende befindet man sich auf einem Privatgrundstück und kann von diesem mit einem dicken Arschtritt hinausbefördert werden. Das ist ganz normal in einer Welt, in der sich die gesamte Weltbevölkerung von einem Unternehmen versklaven lässt, das nicht einmal richtig Steuern zahlt. Lassen wir all das beiseite. Denn das wahre Problem von Social Media wurde schon vor über 2000 Jahren von Platon aufgegriffen. Social Media ist die hässliche Fratze der Demokratie. Die Schattenseite. Der ausgeleierte Unterbauch. Jener Moment, in dem sich die Demokratie in eine Diktatur des Pöbels verwandelt.

Social Media ist kein Fall von sagenhafter Schwarmintelligenz, wie es ihre Profiteure unentwegt behaupten. Es ist lediglich eine bizarre, blutige Fehlgeburt, deren Handyaufnahme in millionen Haushalte getragen wird. Es ist die Tyrannei der Dummschwätzer, der aufgeblasenen Popanze, der wirren Influenzer - doch vor allem ist es der Aufbruch all jener, die immer ihr eigenes Wohl über das Wohl der Gesamtheit stellen. Sie mögen sich scheinheilig in Gruppen assoziieren, weil sie plötzlich dieses Gefühl von Macht in ihrer Verstärkung erfahren. Doch am Ende geht es immer nur darum, Sätze zu bilden, die mit dem Wörtchen "ich" anfangen. Ihre Freiheit ist wichtiger als der anderen Gesundheit. Ihr Anspruch auf Gemütlichkeit ist wichtiger, als der Fortbestand der Natur. Ihre Dekadenz ist wichtiger als die Zukunft der kommenden Generation. Hierzu sind sie bereit sich in alle Richtungen zu verrenken und die blödeste Häme von sich zu geben. Dinge, für die sich früher sogar ein Dorftrottel geschämt hätte, werden nun als "Meme" millionfach geteilt und als Geniestreiche gehandelt. Social Media ist die größte Orgie des menschlichen Egoismus, die es in der Geschichte dieser Zivilisation jemals gab.

Der Vorteil des guten alten Ad-hominem-Angriffs besteht zumindest in einer inhaltlichen Geradlinigkeit, die sich nicht hinter falscher Satire und Non Sequiturs versteckt. Wenn schon Dummheit, dann doch wenigstens undrapiert.


Bei all dem wird gerne erwidert, dass man es sich in einer freiheitlichen Gesellschaft eben nicht aussuchen kann, für welche Lebensentwürfe sich der Gesamtorganismus entscheidet. Dies ist eben der Preis, den man zahlen muss, damit alle dieselbe Freiheit genießen können.

All das ist natürlich verlogener Unsinn. Zum einen verlor Social Media an dem Tag seine Unschuld (und die notwendige Homöostase!), als die sogenannten "Promis" erkannt haben, dass sie Millionen bei ihren PR- und Marketing-Fritzen sparen können, wenn sie sich einen Twitter-Account zulegen und dort ihre Anliegen hinauspusten. Ein System, das auf einer egalitären Gravitationsverteilung zwischen allen beteiligten Partikeln basierte, erhielt schlagartig diese Riesenplaneten hineingestellt - Hollywood-Celebrities, die stolz millionen "Follower" in ihrem Schwerkraftfeld akkumulierten. Aus einer Architektur, die einst Freiheit, Kreativität und Austausch versprach, wurde zügig die nächste Superstar-Scheiße, wo sich Menschenscharen vor irgendeiner Kultpersönlichkeit verneigen, die einfach nur ihren überbewerteten Kram verchecken möchte, während sie sich dabei nahbar und kumpelhaft gibt. Gar nicht davon zu sprechen, dass viele von ihnen zu alt oder zu stoned sind, um ihren Account selbst zu bedienen, so dass es am Ende doch wieder die überbezahlte PR-Klitsche ist, die so tut, als sei der Superstar ein Mensch des Volkes.

Und das mag den betuchten Stars in einem turbokapitalistischen Universum unbenommen sein, aber vielleicht sollten wir dann auch Abstand davon nehmen, Twitter und Facebook als "Social Media" zu bezeichnen, da es in rein quantitativer Bewertung doch mehr "Celebrity Media" ist. Wie soll es denn "social" sein, wenn es vorrangig von Leuten verzerrt und verzogen wird, die alle einem elitären Club angehören, dessen Mitglied du niemals sein wirst? Was ist denn daran gesellschaftlich?

Der andere und deutlich düsterere Faktor besteht darin, dass Social Media zu einem Versuchslabor des Abhörens, Auspionierens und Bevormundens geworden ist. Es ist ein Schlachtfeld der Vermarktung und des Produktverschacherns geworden, während Metadaten längst zu einem begehrten Gegenstand von demographischer Manipulation, politischer Kampagnenführung und geostrategischer Eruierung geworden sind. Darin liegt auch eine peinliche Ironie, wenn der furzstolze teutonische Patriot sich auf Facebook wie ein Idiot aufführt und dort mit geschwellter Brust seine ausgeübte Meinungsfreiheit erlebt, ohne zu merken, dass er eine Amöbe in einer Petrischale größerer Mächte ist, die dankbar seine psychologischen Marker dem algorithmischen Gesamtprofil hinzufügen.

Und all diese Mächte und Gewalten, die an dem System zerren sind auch dieselben Mächte und Gewalten, die darin eingezahlt haben. Das ist eben auch der Augenblick, an dem die gepriesene "Meinungsfreiheit" von Facebook & Twitter zu bröckeln beginnt. Denn neben dem Abschöpfen von intimen Informationen und dem Verchecken von nutzlosem Kram, ist da noch die Imagekontrolle und damit das Unterdrücken von unliebsamen Meinungen, die dem geostrategischen Drall zuwiderlaufen. Man kann eben einen Nazi mit 30-Tage-Sperrungen bestrafen und ihm im selben Atemzug Bomberjacken zum Kauf anbieten. Fucking genius.

Es ist ein kalter, schauerlicher Moment, zu beobachten, wie sich ein Industrie-Ungeheuer und eine Meute aus links-liberalen, freiheitlichen Weltrettern plötzlich assoziieren und gemeinsam der Zensur und der autoritären Verstummung von Individuuen zujubeln. Sie deuten es sogar als Siege der Freiheit und Aufklärung. Man müsste kichern, wäre es nicht so dramatisch. Es ist eben eine prinzipienlose Schwätzerwelt geworden, die da bejubelt wird. Narren, die selbst an der Konstruktion eines Bergwerks arbeiten, in dem sie in der Zukunft ihre Zwangsarbeit leisten werden.

Das "alte Internet" war viel besser. Das Megaphon stand dort nur jenen zu, die ausreichend Intelligenz besaßen, um selbst die Plattform dazu zu erzeugen. Somit war die Fähigkeit, eine Webseite zu bauen, oder einen Blogaccount salonfähig zu machen eine Art "Chump Test". Wie ich sie vermisse, die Ära der guten alten Webseiten. Jene Zeit, als Intelligenz weitgehend einer Eintrittkarte auf die Agora entsprach.

Der Unterschied zwischen einem Blogger vor 20 Jahren und heute, ist eben wieder Unterschied zwischen einem professionellen Jazz-Fusion-Gitarristen und jemandem, der echt gut in "Rock Band" ist. Das Problem offenbart sich, wenn ein "Rock Band"-Gamer tatsächlich zu glauben beginnt, ein Musikinstrument virtuos zu beherrschen. So hält sich auch manch ein Social-Media-Dummschwätzer und Influencer für einen Journalisten oder zumindest für einen gültigen Kommentatoren zeitgenössischer Ereignisse.

Und ich weiß, dass niemand diese Zeilen liest oder lesen wird. Sie interessieren niemanden. Die Leute sind so glücklich mit ihrem Facebook und Twitter, da es ihnen die Zeit in der U-Bahn und im Wartezimmer versüßt. Die effektivste Sucht ist eben jene, die sich hinter alltäglichen Notwendigkeiten verstecken kann.

Meine Entscheidung, Social Media hinwegzufegen und aus meinem Leben zu vertreiben, ist leider eine Entscheidung für die mediale Einsamkeit. Die digitale Stille. Eine Konsequenz, mit der ich leben muss. Doch die Straße der Idioten führt nun nicht mehr unter meinem Fenster vorbei. Dir mag das als ein Regress erscheinen. Ich nenne es Fortschritt.

Doch ich bezweifle, dass du es jemals verstehen wirst. Dafür kitzeln die Mechanismen der Social Media zu sehr die Synapsen des protoreptilischen Bereichs deines Gehirns.


 

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