Unlängst in der Schaufensterauslage auf dem Bahnhof zu Nürnberg gesehen. Betuchten-Schmonzette "Beef!" zeigt sich erwartungsgemäß von der ganz bizarren Seite und demonstriert die starren Denkstrukturen ihrer Herausgeber und Leser.
So wartet die Titelseite mit dem Foto eines Rippenkoteletts, das unweigerlich an die plastinierten "Körperwelten" des Anatoms Gunter von Hagen denken lässt. Das allein würde mich sicher nicht "triggern", denn ich lasse den Fleischessern ihren Fetisch. Doch dann ist da noch die Copy aus der Hölle, vermutlich verfasst von einem zugekoksten PR-ler, in später Nacht am Computer, zwischen zwei Runden Masturbation zu asiatischer Pornographie. Denn über dem Bild heisst es "Das beste hat Gott schon immer aus den Rippen erschaffen."
So wartet die Titelseite mit dem Foto eines Rippenkoteletts, das unweigerlich an die plastinierten "Körperwelten" des Anatoms Gunter von Hagen denken lässt. Das allein würde mich sicher nicht "triggern", denn ich lasse den Fleischessern ihren Fetisch. Doch dann ist da noch die Copy aus der Hölle, vermutlich verfasst von einem zugekoksten PR-ler, in später Nacht am Computer, zwischen zwei Runden Masturbation zu asiatischer Pornographie. Denn über dem Bild heisst es "Das beste hat Gott schon immer aus den Rippen erschaffen."
Einige werden es an dieser Stelle ohnehin erraten haben, aber gemäß den Umfragen gilt die "Beef!" als eine reine Männerzeitschrift - mit einer männlichen Leserbeteiligung von über 80%. Das ist sozusagen die "Penthouse" für den Magen.
Darum haben hier die Texter gekonnt die drei Lieblings-Markenkerne des deutschen Piefkes in nur einem Satz vereint: Gott, Weiber und Fleisch. Vermutlich in beliebig austauschbarer Reihenfolge. Es soll auch ein wenig feministisch riechen - so nach dem Motto: "Wir haben ja das 'Beste' gesagt." Doch eine Verdinglichung bleibt eine Verdinglichung, egal wie viel Lippenstift man hastig draufschmiert.
Darum haben hier die Texter gekonnt die drei Lieblings-Markenkerne des deutschen Piefkes in nur einem Satz vereint: Gott, Weiber und Fleisch. Vermutlich in beliebig austauschbarer Reihenfolge. Es soll auch ein wenig feministisch riechen - so nach dem Motto: "Wir haben ja das 'Beste' gesagt." Doch eine Verdinglichung bleibt eine Verdinglichung, egal wie viel Lippenstift man hastig draufschmiert.
Denn Frauen sind weder Derivate aus Adams Brustkasten, noch sind sie das "Beste" gleich neben dem Kotelett. Wann hört denn der Quatsch eigentlich auf?
Richtig absurd wird es dann in dem Spread. Und damit ist nicht der pornographische "Spread" gemeint, sonder der "Two-page spread".
Dort tönen die Texterprofis gleich mal mit der Überschrift "Inder statt Tinder". Für all jene Millennials, die zu jung sind, um dabei gewesen zu sein - diese Schlagzeile ist eine Anspielung auf den CDU-Politiker Jürgen Rüttgers, der bei der NRW-Landtagswahl von 2000 den Slogan "Kinder statt Inder" unters Volk brachte - als Reaktion auf die damalige Greencard-Initiative der rotgrünen Regierung.
Der Spruch war schon damals scheiße, doch durch die kalauerhafte Aufarbeitung von Beef! wird es noch eine Spur geschmackloser.
Amüsantes Detail - als Hintergrundmotiv zum indischen Curry (Originalität ist halt voll ätzend, ne!) hatte man sich für ein Filmbild mit dem indischen Superstar Shah Rukh Khan entschieden. Weil es nie genug Klischees sein können. Ob der indische Leinwand-Gott da so begeistert wäre, sei dahingestellt. Er selbst ist ein Moslem und würde damit mit einer Fleisch-Zeitschrift namens "Rind!" klarkommen. Doch seine Frau ist Hindu und stünde dem vermutlich mit größerer Skepsis gegenüber.
Ich weiß nicht, ob das an dieser Stelle hinreichend durchgeklungen ist, aber das ist eindeutig keine Zeitschrift für mich. Ich würde sogar noch etwas weiter gehen und fordern, dass alle Frauen, deren Ehemänner die "Beef!" lesen, für mindestens sechs Monate den Sex verweigern. Nimmt euch lieber einen vegetarischen Liebhaber. Aber den habt ihr vermutlich schon. Deswegen liest der Mann ja die "Beef!". Das moderne Dasein ist ein ständiger Teufelskreis.
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