Zitat: (...) Das Urteil hat es in sich: Fünf Jahre und drei Monate soll Lina E. weggeschlossen werden. Die Verbrechen, die sie begangen haben soll, konnte ihr und ihren Mitangeklagten nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Zweieinhalb Jahre, knapp die Hälfte des Gesamturteils, hat Lina bereits in Untersuchungshaft verbracht. Von dort wurde sie in das Gerichtsgebäude gebracht, wo sie sich anhören musste, wie Neonazis und ein unglaubwürdiger „Kronzeuge“ gegen sie aussagten und wie dünne Indizien („Eine Frauenstimme gehört“) gegen sie gewendet wurden. Daran, dass das Urteil schon vorher feststand, gab es unter Beobachtern kaum Zweifel. Die lange Untersuchungshaftzeit, die drakonische Strafe, die (Vor-)Verurteilung ohne schlüssige Beweise, die stundenlange Urteilsverlesung mit anschließender Freilassung: Das alles sollte auch entschlossenen Vertretern des bürgerlichen Rechtsstaates nur schwer zu vermitteln sein. (...)
https://www.unsere-zeit.de/politisch-abgeurteilt-4780808/
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